Die Geschichte der Schokolade

Wie die Schokolade nach Europa kam?

1528 kehrte der Seefahrer Hernando Cortez nach Spanien zurück. In den Jahren zuvor hatte er im Auftrag der Spanischen Krone Mexiko unterworfen und brachte von dort den Kakao nach Europa. Sein Kaiser Karl V., war es, der als erster Europäer von diesem neuen Getränk kosten durfte.


Der Trank der Götter

Den Azteken, bei denen Cortez die Schokolade kennenlernte, war der herbe Trank schon lange bekannt. Seine Geschichte verliert sich in grauer Vorzeit.
Damals, als die Tiere noch sprechen konnten, stahlen die Waldameisen den Göttern die Kakaobohne aus deren Tempel und brachten sie den Indianern des tropischen Urwaldes. Mehr noch: sie lehrten sie, die Bohnen über dem Feuer zu rösten, sie zwischen zwei Steinen zu zermahlen und sie, mit Honig vermischt, zu geniessen; kein Zweifel, das musste der Trank der Götter sein.


Das braune Gold

Den Azteken war der Kakaobaum heilig und sie glaubten an seinen Göttlichen Ursprung.
Sie wussten schon warum !
Der Kakao war ihnen nicht nur Nahrungsmittel, sondern er diente ihnen auch als Schönheitskosmetik, und sogar als Heilmittel.

Die Kakaobohne war schon früh ein anerkanntes Zahlungsmittel, wie uns die erhaltenen alten Steuerlisten lehren. Für 10 Bohnen gab es ein Kaninchen, 50 Bohnen musste einem Käufer eine Sklavin wert sein und 100 kostete ein Sklave.
Kakao war im wahrsten Sinne des Wortes das braune Gold der Azteken.


Die revolution in der Kakaozubereitung

Die nach Mexiko einwandernden Spanier waren ganz versessen auf die dort landesübliche Zubereitung des Kakao.
Die Spanier aber auch waren es, die den Kakaogenuss geradezu revolutionierten: ein Höfling soll es gewesen sein, der auf die Idee verfiel, den Kakao mit Zucker abzuschmecken. Zucker jedoch war ein Rohstoff, den die Spanier in ihren amerikanischen Kolonien anpflanzten, um ihn hernach nach Spanien zu importieren. Beide Rohstoffe, Zucker und Kakao, waren zu der Zeit nahezu unbezahlbar. So war das Vergnügen, Schokolade zu genießen, eines, das ausschließlich Adligen vorbehalten war. Daran änderte sich auch nichts, als spanische Juden zu Beginn des 17. Jahrhunderts das Geheimnis der Schokoladenherstellung nach Frankreich auf ihrer Flucht vor der Inquisition mitnahmen.
Wohl breitete sich die Schokolade über ganz Europa aus; da sie aber weit teurer als die anderen beiden Modegetränke Kaffee und Tee war, blieb sie für die durchschnittliche Bevölkerung nicht bezahlbar.

Um so mehr schätzten Wohlhabende und Adlige das Getränk.


Das Arzneimittel

Die Schokolade wurde zunächst hauptsächlich in Apotheken verkauft. Schliesslich schrieb man ihr den einen oder anderen medizinischen Nutzen zu. Am faszinierendsten mag sich wohl die Ueberzeugung ausgenommen haben, dass Schokolade ein erotisches Stimulans sei. Damit jedoch war es in der Mitte des 18. Jahrhunderts vorbei.


Die Praline

Seit 1663 ist ein auch heute noch sehr beliebtes Naschwerk bekannt, die Praline. Ein anonym gebliebener Koch schuf sie zu Ehren des französischen Herzogs Choiseul du Plessis-Praslin. Auch wurden vereinzelt Schokoladenrollen und -kuchen "nach spanischer Art" feilgeboten.
Nach und nach wurde die Schokolade so das Gut von Köchen, Konditoren und Confiseuren.


Wer hats erfunden?

Bekannt war die Ess-Schokolade zwar schon seit dem ausgehenden 17. Jahrhundert, doch war, wenn man bis zum Beginn des 19. Jahrhunderts von Schokolade sprach, in der Regel die Trinkschokolade gemeint.

Schweizer Schokoladenherstellter waren es, die der Schokolade zu ihrer heutigen Geschmacksqualität verhalfen. 1792 stellten die Schweizer Gebrüder Josty in Berlin Schokolade her.

Noch gab es in der Schweiz keine Schokoladenfabrik. Ab 1819 wird auch in der Schweiz Schokolade hergestellt, und zwar von François-Louis Cailler.

In der Folgezeit werden von Schweizer Schokoladenherstellern bedeutende Entdeckungen gemacht:
Henri Nestlé: Konservierungsverfahren für die Herstellung von Milchpulver
Daniel Peter: Erfinder der Milchschokolade
Rodolphe Lindth: Conchieren- durch die Zugabe von Kakaobutter erfand er die erste Schokolade welche auf der Zunge zergeht.
Mit solchen Erfindungen und Verbesserungen setzten Schweizer Schokoladenhersteller Massstäbe, die den Ruf der Schweizer Schokolade in alle Welt trugen.


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